Caroline Sommer | Modeberatung, die Dich alles sein lässt

Wie schon die Jahre zuvor, schaue ich auch in diesem Jahr wieder zurück auf die Ereignisse, Erkenntnisse, Erlebnisse und Entwicklungen der letzten zwölf Monate. Ein großer Dank geht dabei an Judith Peters, die unermüdlich dazu aufruft: »Blog like nobody’s reading!« Und so veröffentliche ich diesen Jahresrückblick ohne jede Hemmung, weil ihn ja eh keiner lesen wird. Falls doch, dann freue ich mich über ein paar wohlwollende Zeilen von dir, lieber Leser, liebe Leserin, in den Kommentaren. Und nun: Vorhang auf für meinen Rückblick auf das Jahr 2024!

Magische Momente

Es gab eigentlich nicht den einen magischen Moment, sondern viele magische Phasen, die sich über einen längeren Zeitraum gezogen haben. Ich habe mich im Jahr 2024 oft getragen gefühlt von einer unsichtbaren Hand, einer kosmischen Energie, die es gut mit mir meint. Oder anders ausgedrückt: Ich hatte einen guten Draht ›nach oben‹. So haben sich zum Beispiel viele meiner spontanen Eingebungen als goldrichtig erwiesen.

 

Im Sommer hatte ich plötzlich die Idee, bei mir im Kiez eine Gruppe für Frauen zu gründen, die sich in den Wechseljahren befinden, um sich untereinander auszutauschen und zu ermutigen in dieser nicht ganz einfachen Zeit des Wandels. Und schwups! Durch meine eigene Initiative habe ich eine Frau kennengelernt, die schon nach kurzer Zeit so nah und eng mit mir war wie kaum eine andere Frau. Ich habe tatsächlich eine neue beste Freundin gewonnen. Das war, als hätte da oben jemand die Strippen gezogen und gesagt: »Diese beiden Frauen bringe ich jetzt mal zueinander, denn das passt perfekt zwischen den beiden!« Und so ist es. Es passt perfekt und könnte schöner und besser nicht sein.

 

Auch die Aufnahme in die »Sketching Familie« gehört zu den magischen Erlebnissen im Jahr 2024: Mindestens einmal im Monat treffe ich mich seitdem mit anderen Urban Sketching-Begeisterten und lasse mir von der Illustratorin und Kommunikationsdesignerin Silke Bryant erklären, wie ich ein waschechter Sketching-Profi werden kann. Diese Live-Online-Events sind unglaublich inspirierend und lehrreich. Ich merke, dass ich zunehmend die Scheu davor verliere, Stift und Pinsel zu schwingen. Es macht eine Riesen-Freude und ich bin sehr dankbar, Teil der »Sketching-Familie« zu sein.

 

Mehr über Silke und ihre Angebote erfährst du auf ihrer Website: https://www.silkebryant.de/

Freundschaft braucht aktive Seelen.

– Rainer Kaune –

Aha-Momente

Mein Motto für 2024 war: »Ich orientiere mich an der Freude«. Und ich kann sagen, dass sich dieses Motto wie ein roter Faden durch das Jahr gezogen hat.

 

Ich habe Ende August ein großes, schönes und wichtiges Projekt abgegeben, weil ich mich unter den Mitstreiter*innen des Projekts, im Team, nicht wohl gefühlt habe. Es hat mir einfach keine Freude gemacht, obwohl das Projekt megacool war. Die alte Caroline hätte sicherlich noch etwas länger durchgehalten und sich zusammengerissen. Aber die neue Caroline, die sich 2024 an der Freude orientieren wollte, ist ausgestiegen – obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch nichts Neues in Aussicht hatte. Darauf bin ich sehr stolz.

 

Im Juni habe ich eine Wohnmobil-Tour mit meinem Mann unternommen und durfte erleben, was für eine erholsame Form des Urlaubs das für uns beide ist. Ich selbst mag die Art des Reisens mit einem Wohnmobil. Aber ob das auch das Richtige ist für uns als Paar? Das habe ich nicht gewusst. Und mein Mann hatte durchaus Bedenken. Am Ende war es der schönste und harmonischste Urlaub, den wir in zwölf Beziehungs-Jahren miteinander verbracht haben. Eine großartige Erfahrung!

 

Besonders einschneidend im Jahr 2024 war wohl meine Entscheidung, meine Migräne-Attacken, unter denen ich sehr leide, nicht länger als gegeben hinzunehmen. So habe ich zu Sara Theile und ihrem Coaching-Angebot ›KörperGefühl‹ gefunden. Sie arbeitet körperorientiert, traumasensibel und mit dem inneren Kind. Ich habe mich über eine längere Zeit von Sara begleiten lassen.

 

Schon früh hatte ich das Gefühl, dass meine Migräne mir etwas sagen will. Aber was? Da bin ich von selbst nicht dahintergekommen. Dank der Begleitung durch Sara habe ich verstanden, wie meine Schmerzen und meine seelischen Verletzungen zusammenhängen. Es war eine große Befreiung, als ich gespürt habe: Hej, ich kann was tun! Ich muss nicht ohnmächtig meinen Schmerzen aushalten. Indem ich mich der emotionalen Seite meiner Migräne zuwende, ist es möglich, die Schmerzen ohne Medikamente, ohne Guru, ohne Wunderheilung zu lindern – aus mir selbst heraus, in Eigenregie.

 

Das klingt jetzt vielleicht nach Zauberei, das war es aber nicht. Es war weder gemütlich noch easy peasy, sondern tiefe innere Arbeit, die ich als sehr anstrengend und herausfordernd erlebt habe. Aber es hat sich gelohnt: Meine Migräne-Attacken sind deutlich seltener, kürzer und milder. Juchhu!

 

Mehr über Sara und ihre Angebote erfährst du auf ihrer Website: https://saratheile.de/

Freude ist nur dann wirklich Freude, wenn sie Freude macht.

– Anke Maggauer-Kirsche –

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Berufliche Momente

Ich definiere mich nicht so sehr über das, was ich beruflich tue. Ich kann mir vieles für mich vorstellen und habe in der Vergangenheit auch schon in vielen, verschiedenen Berufsfeldern gearbeitet. Am Ende entscheidet immer mein Gefühl: Wie fühle ich mich bei dem, was ich tue? Ist es mir hauptsächlich angenehm oder eher unangenehm?

 

Im Jahr 2024 habe ich nochmal einen kleinen Ausflug gewagt in das Feld der Sozialen Arbeit und bin mit erhobenen Händen rückwärts wieder herausgetorkelt. »Sag niemals nie« heißt es ja so schön, aber ich tendiere im Moment dazu, nicht mehr in die Soziale Arbeit zurückzukehren. Stand heute. Wie gesagt: Ich weiß nicht, was das Leben noch an Überraschungen für mich bereithält. Aber vorerst möchte ich nicht mehr in der Sozialen Arbeit tätig sein.

 

Ein echtes Highlight in diesem Jahr war für mich, Mitglied zu werden im Systemischen Netzwerk Berlin. Der Verein gibt Menschen, die systemisch arbeiten oder systemisch interessiert sind, die Chance, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Ich bin eine überzeugte Vertreterin des systemischen Ansatzes und freue mich sehr, in meiner Heimatstadt Berlin die Möglichkeit zu haben, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen und zu vernetzen.

 

Mehr über den Verein Systemisches Netzwerk Berlin findest du hier: https://www.snberlin.de/

Neue Träume

Ich hätte nie gedacht, dass ich nach meiner letzten schweren Krise, die im Herbst 2022 ihren Anfang nahm und ziemlich genau zwei Jahre gedauert hat, heute wieder nahezu angstfrei am Leben teilnehmen kann. Das ist wohl die Krux an jeder schweren Krise: Man denkt, es bleibt so. Es bleibt für immer so. Und es fällt unglaublich schwer, die kleinen Schritte zu sehen, die man aus der Krise raus macht. Weil es kein konstanter Prozess ist. Es ist ein kleiner Schritt vor, dann wieder zehn Schritte zurück, dann wieder vor und so weiter. Erst sehr viel später sieht und erkennt man die vielen kleinen Fortschritte, die einen stetig begleiten, während man den Weg aus der Krise heraus meistert.

 

Was mich diese Krise gelehrt hat: Ich setze mir keine ehrgeizigen Ziele mehr. Die Gefahr, dass ich mir dieses Ziel nur setze, um endlich die fehlende Aufmerksamkeit und Anerkennung durch meine Eltern zu erfahren, ist einfach zu hoch.

Ich träume nicht mehr groß. Ich träume klein und achte viel mehr auf das, was mich zufrieden sein lässt, ausgeglichen und im Lot, im Gleichgewicht. Was tut mir gut? Was lässt mein Herz ruhig und gleichmäßig schlagen? Was zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, ohne große Anstrengung?

 

Ich orientiere mich stärker an meinen Bedürfnissen. Nicht nur daran, was mir Freude macht, sondern auch daran, was mich stabil hält. Meine Tendenz, mich zu überfordern, um endlich von meinen Eltern gesehen und geliebt zu werden, ist stark ausgeprägt. Das hat sich in 54 Lebensjahren nicht geändert. Aber mein Bewusstsein dafür ist gewachsen. Ich kann mich schneller dabei ertappen und mich rechtzeitig zurückrufen. »Spring, Pferdchen, spring!« so tönt es dann ganz tief in mir. Egal, ob die Latte viel zu hoch hängt oder nicht.

 

Alle meine Träume aufgeben? Nein, das kann es nicht sein. Das ist keine Lösung. Aber meine Träume überprüfen: Wer in mir spricht da gerade? Die kleine Caroline, die ihren Eltern zeigen will, dass sie doch kein Nichts und kein Niemand ist und richtig was draufhat? Oder die erwachsene Frau, die gerne noch etwas erreichen will, etwas in die Welt bringen will, was ihr wirklich am Herzen liegt… 

 

Es ist die Sinnhaftigkeit, die den Unterschied macht. Macht es Sinn für mich? Oder macht es Sinn in den Augen meiner Eltern. Noch bin ich nicht richtig gut darin, den Unterschied zu spüren. Aber ich bin sicher, dass sich meine eigenen Ziele mehr und mehr in meinem Herzen etablieren werden, ohne von den Vorstellungen meiner Eltern, darüber, wie ich mein Leben zu führen habe, beeinflusst zu sein.

Ebenso wichtig wie die Träume, die wir verwirklichen, sind die Träume, die uns bleiben.

– Ernst Reinhardt –

Abenteuerliche Erlebnisse

Zeit meines Lebens habe ich ein Radius-Problem. Ich bin am liebsten zu Hause. Schon als Kind war mir nicht wohl, wenn ich mich (gefühlt) zu weit von meinem Zuhause entfernt habe. Dann bekomme ich Herzrasen, mir wird schwindelig, ich verliere die Bodenhaftung. Ich bekomme Angst.

 

Meinen Radius mutig zu erweitern, das gelingt mir nur, wenn ich die Angst im Griff habe. Wenn ich mich angstfrei bewegen kann außerhalb meiner vier Wände.

 

In diesem Jahr 2024 habe ich meinen Radius enorm erweitert für meine Verhältnisse:

  • Ich bin ganz allein die Ostseeküste entlanggefahren, von Ribnitz-Damgarten über Zingst, Stralsund und Rügen bis nach Greifswald mit einem Wohnmobil von Fuchs & Hase
  • Ich habe einen Salsa-Tanzkurs besucht in meiner Lieblings-Tanzschule Salsa con Corazón .
  • Ich habe an mehreren Chor-Proben eines Chors teilgenommen unter der Leitung von Christian Höffling.
  • Ich war im Oktober bei Sharon Brauner in der Bar jeder Vernunft und habe mich prächtig amüsiert.

 

Und Ende November war ich auf der Messe Auto Camping Caravan und habe mit dem sehr netten Gründer der Campermanufaktur Berlin gesprochen. Es ist ja schon länger so, dass ich ernsthaft über die Anschaffung eines Wohnmobils nachdenke. Oder anders ausgedrückt: Wenn ich im Lotto gewinnen würde, dann würde ich mir sofort einen handelsüblichen Kastenwagen komplett zum Camper ausbauen lassen. Ein Zuhause auf Rädern, jede Tür, jede Klappe und jede Schublade nach meinen Vorstellungen, inklusive Hundehütte als kuscheligen Schlafplatz für meinen Hund: Ein Traum!

 

Träumst du auch von einem Zuhause auf Rädern? Dann schau dich gerne um auf der Website der Campermanufaktur Berlin: www.campermanufaktur-berlin.de

Abenteuer – Mutig die Bodenhaftung verlieren.

– Brigitte Berkenkopf –

Geschenkte Lichtblicke

Mein jüngster Sohn hat endlich eine Arbeit gefunden. Es ist für mich unglaublich schön zu sehen und mitzuerleben, wie er dadurch aufblüht. Und es bestätigt mir auch nochmal meine eigene Vermutung in dieser Sache: Einen Arbeitsplatz zu haben, an dem man sich wohl fühlt, ist Gold wert.

 

Einen weiteren Lichtblick hat mir meine Schwester geschenkt. Sie hat sich mit viel Hin und Her und Vor und Zurück aus einer toxischen Beziehung gelöst und jede Frau, die das hinter sich hat, weiß, wie viel Mühe das macht. Wie viel Kraft das kostet. Und wie schwer das ist.

 

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es unendlich schmerzhaft ist, sich aus giftigen Strukturen zu befreien. Und ich weiß auch, wie viel Glück, Liebe und Freiheit am Ende auf einen wartet, wenn man es geschafft hat!

 

Wir sollten viel öfter Frauen dazu gratulieren, dass sie sich auf den Weg gemacht haben, wieder bei sich selbst anzukommen nach einer Zeit der Selbstverleugnung und Aufopferung. Damit will ich nicht dazu aufrufen, sich von dem Partner oder der Partnerin zu trennen, nur weil es mal ein bisschen ruckelt. Sondern ich rufe dazu auf, das Gift nicht zu trinken. Das Gift, das in Partnerschaften lauert, die nicht von Respekt und Wertschätzung getragen werden.

 

Meine Schwester – so kann ich es wohl sagen – war am Ende ihrer Ehe eingefroren wie Elsa am Ende des Disneyfilms »Die Eiskönigin«, der meiner Meinung nach völlig zu Recht 2014 zwei Oscars erhalten hat. Seit der Trennung von ihrem Mann taut meine Schwester langsam wieder auf und wie bei der Eiskönigin siegt auch bei ihr letztlich die Liebe über den Fluch, das Gift, das Toxische. 

 

Meine Schwester lacht wieder aus vollem Herzen, weint wieder aus vollem Herzen, kümmert sich mehr und mehr um ihre eigenen Bedürfnisse, hört auf ihre innere Stimme und folgt ihrem inneren Kompass. Das klingt jetzt alles sehr viel leichter als es ist. Es ist harte Arbeit. Aber es ist tatsächlich einer der bewegendsten Momente aus dem Jahr 2024, als meine Schwester mich im Februar weinend angerufen und gebeten hat: »Du musst mir helfen. Ich stecke in einer toxischen Ehe fest.«

 

Ich habe ihr von Herzen gerne geholfen. Und ich bin reich belohnt worden, denn ich habe meine Schwester wieder zurück. Viele Jahre habe ich auf sie verzichtet. Es war für mich kein Rankommen, ihr Leben spielte sich in einem wenig zugänglichen Eispalast ab. Ich habe ihr Unglück gesehen, ich habe ihre Ehe in Frage gestellt, aber ich war machtlos. Meine Schwester musste über die Jahre selbst zu der Erkenntnis gelangen, wie sehr ihr diese Beziehung schadet.

 

Mittlerweile sprechen wir viel über das, was war. Und über das, was noch vor ihr liegt. Ich habe ihr nach der Trennung (ihr Mann ist Null einverstanden mit ihrer Entscheidung) mein Sofa zum Übernachten freigeräumt. Ich habe sie zur Rechtsanwältin begleitet. Ich habe ihr Mut zugesprochen. Sie hat sich jetzt zum Jahreswechsel bei mir bedankt für meine Unterstützung. Das freut mich, aber der Dank ist nicht nötig. Ich würde diese Hilfestellung immer wieder leisten. Für meine Schwester – und für jede andere Frau, die Hilfe benötigt, um sich aus einem vergifteten Umfeld zu befreien.

Sei dankbar, wenn du dienen darfst, denn du hast dein Geschenk verstanden und angenommen.

– Irina Rauthmann –

Neue Hoffnung

Angst ist mein Wegbegleiter. Ich war schon als Kind ängstlich. Außerhalb meines Kinderzimmers gab es wenig, was ich mir zugetraut habe. Die Welt, mit all ihren Irrungen und Wirrungen, hat mir Angst gemacht. Bis heute bin ich ein ängstlicher Mensch.

 

Manchmal haut mich die Angst komplett aus den Latschen, wie man so schön sagt. Mein letzter, schmerzhafter Bauchklatscher liegt zwei Jahre zurück. Im Herbst 2022 nahm die Angst vollkommen Besitz von mir. Es gab kein ›Ich‹ mehr; ›Ich‹ war die Angst. Morgens Angst, mittags Angst, abends Angst. In der Nacht war die Angst am allerschlimmsten. An Schlaf war nicht zu denken.

 

Heute, gut zwei Jahre später, schlafe ich wieder ›normal‹, also mal besser, mal schlechter. Aber die Angst beherrscht mich nicht mehr. Dafür habe ich alles, was geht, in die Waagschale geworfen. Ich wollte unbedingt wieder zurückfinden in ein gesundes Gleichgewicht. Und es ist mir gelungen.

 

Anfangs war viel Hilfe von außen nötig. Es gab Ärzt*innen, Therapeut*innen und Berater*innen, die mich durch diese schwere Zeit begleitet haben. Doch genau genommen – und jeder Mensch, der sich schon mal mit mentalen Gesundheitsproblemen herumgeärgert hat, der weiß das – genau genommen bin ich selbst diejenige gewesen, die sich befreit hat von all den quälenden Dämonen und unruhigen Geistern. Aus eigener Kraft.

 

Und diese Entdeckung der eigenen Kraft, das grenzt schon an ein Wunder. Ich hatte zwischendurch die Hoffnung auf Besserung nahezu aufgegeben. Aber dann kam – gerade in solchen Momenten der Hoffnungslosigkeit – immer von irgendwoher eine nette Geste oder ein nettes Wort. Und schon konnte ich wieder glauben an das Licht am Ende des Tunnels.

 

Falls es dir, lieber Leser, liebe Leserin, gerade nicht gut geht, dann sei gewiss, dass es auch für dich ein Licht am Ende des Tunnels gibt. Ein Licht, das dir den Weg weist, und dich daran erinnert, dass selbst die schwersten Tage vorübergehen und niemand ›ohne Hoffnung‹ bleiben muss. Wir finden Trost und Schutz, wenn wir es schaffen, den Blick etwas anzuheben und uns nach Hilfe umzusehen. Wenn wir es schaffen, uns anderen Menschen anzuvertrauen. Dann fühlt sich vieles leichter an. Denn wir sind – von einer Sekunde auf die andere – nicht mehr allein mit unserem Leid, unseren Sorgen und Nöten.

 

Manchmal ist es gut, wenn uns jemand zuhört, den wir gar nicht kennen. Anonym bleiben zu können, kann uns helfen, uns zu öffnen. Diesen besonderen Dienst bietet die TelefonSeelsorge®, rund um die Uhr, Tag und Nacht.

Näheres über die Angebote der TelefonSeelsorge® findest du hier: www.telefonseelsorge.de

Hoffnung ist Kraft. Es ist so viel Energie in der Welt, als Hoffnung drin ist.

– Albert Schweitzer –

Neue Chancen

Seit ein paar Wochen arbeite ich – in einem geringen Umfang, aber fest angestellt – als Modeberaterin am Kurfürstendamm, in einem Kaufhaus im Westen Berlins. Die Bezeichnung ›Modeberaterin‹ klingt sehr charmanter als das, was ich tue. Einzelhandel ist hart, man ist den ganzen Tag auf den Beinen. Abends tun mir meine Füße weh, meine Knie tun mir weh, mein Rücken tut mir weh. Ich habe noch nie im Stehen gearbeitet. Ich bin es gewohnt, im Sitzen zu arbeiten.

 

Ob diese Entscheidung, Mitarbeiterin in einem Berliner Kaufhaus zu werden, richtig war, kann ich noch nicht sagen. Ich liebe den Umgang mit Kund*innen, ihre Geschichten, ihre Fragen und ihre Wünsche. Und die Arbeitsatmosphäre zwischen Rolltreppen und Verkaufstischen muss man einfach lieben – es ist ein besonderes Erlebnis!

 

Nicht erst seit der ARD-Serie »Eldorado KaDeWe« (sehr sehenswert!) bin ich ein großer Fan von großen Kaufhäusern. Ich würde mich unendlich freuen, wenn Kaufhäuser sich neu erfinden würden, anpassen würden an die verändernde Einzelhandelslandschaft. Die traditionelle Kaufhausstruktur müsste radikal umgemodelt werden, um wieder attraktiv zu wirken für moderne, aufgeklärte Verbraucher*innen. Also, falls das jemand liest, der Interesse daran hat, ein großes Kaufhaus zu erhalten, statt es in die Insolvenz zu treiben, der möge sich gerne bei mir melden. Ich wäre gerne die mutige Retterin eines Kaufhauses: innovativ, nachhaltig und legendär!

 

Bis dahin bade ich weiterhin meine Füße nach Feierabend in warmer Seifenlauge, angereichert mit ätherischen Ölen, um mir (und meinen Füßen) etwas Gutes zu tun nach einem langen Arbeitstag. Und ich warte geduldig ab, wohin mich das alles führt…

Was uns als eine schwere Prüfung erscheint, erweist sich oft als Segen.

– Oscar Wilde –

Neue Wege

Rund um meinen 54. Geburtstag, also Anfang September, hatte ich den Drang, meine Ehe zu erneuern. Während eines Spaziergangs habe ich eine Praxis für Systemische Familientherapie entdeckt und war sofort begeistert, nachdem ich mir die Website angeschaut habe.

 

Der erste Termin (dazu musste ich meinen Mann ein bisschen überreden) war gleich ein voller Erfolg und ein wichtiger Schritt in die von mir gewünschte Veränderung – allerdings entwickelte sich der Prozess in eine Richtung, die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte.

 

Wie so oft in engen Partnerschaften erhoffen wir uns insgeheim, dass wir selbst in so einem leidigen Veränderungsprozess möglichst wenig tun müssen und der Partner (oder die Partnerin) sich möglichst so verändert, dass es für uns wieder gut passt. Und obwohl mir dieses Phänomen bewusst war, bin ich doch genau in ebendiese Falle getappt. Ich wollte mich nicht verändern. Mein Mann sollte »anders werden, anders machen, anders sein«.

 

Nach zähem Ringen – über mehrere Sitzungen hinweg – habe ich den Wunsch aufgegeben, meine Ehe zu erneuern, indem mein Mann sich ändert. Stattdessen habe ich in mir nach Veränderung gesucht. Und diese auch gefunden: Ich schaue anders auf ihn. Und ich schaue anders auf uns. 

 

Ich habe meine Haltung geändert.

 

Wir sind so oft gebeutelt und verwirrt, wenn wir uns unsere Beziehungen anschauen. Wir sind beeinflusst von den Vorstellungen anderer, den eigenen Prägungen und Vorerfahrungen, die das Leben so mit sich bringt, den gesellschaftlichen Erwartungen und Konventionen. Ich habe im Laufe der Paartherapie alles über Bord geworfen, was mir durch den Kopf spukt, und mein Herz befragt. Und mein Herz war sehr viel zufriedener mit der Situation als mein Kopf.

 

Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass ich meine Ehe gar nicht erneuern will. Wir sind beide gut so wie wir sind. Mit all den Ecken und Kanten, die wir nun mal haben. Aber ich will trotzdem etwas verändern. Ich will neue Routinen einführen und neue Häfen ansteuern. Und vor allem will ich regelmäßig für schöne Erlebnisse sorgen, die uns beiden in guter Erinnerung bleiben. Dafür braucht es keine Therapie, nur eine achtsame und bewusste Lebensweise, gewürzt mit etwas Neugier.

Neue Ziele sind nur über neue Wege erreichbar.

– Ernst Ferstl –

Neuer Anfang

Für das neue Jahr 2025 habe ich mir ein paar Wünsche notiert. Ganz oben steht der Wunsch, wieder unbeschwerter reisen zu können, auch ins Ausland – ohne panische Angst. 

 

Ich habe noch keine Idee, wie ich das angehen werde. Aber manchmal ergeben sich ja Lösungen für Probleme erst dann, wenn man sich bereits auf den Weg gemacht hat. Das ist nach meiner Erfahrung schon öfter vorgekommen. Dabei läuft man auch mal in die Irre und nicht jeder Weg führt zum Ziel. Aber auch Umwege können sich durchaus lohnen.

 

In Ruhe wachsen und meinen eigenen Weg finden. Das könnte mein Motto für 2025 werden.

 

Am wichtigsten ist mir, gut darauf zu achten, ob vielleicht ein innerer Antreiber mich nötigen will, höher zu springen als ich muss. Ich darf niedrig springen und dabei sehr zufrieden sein. Mein eigener Weg ist wahrscheinlich sehr viel weniger leistungsorientiert als mein Elternhaus es mich gelehrt hat.

 

Ich kann schon jetzt zurückblicken auf ein Leben, was mich reich beschenkt hat. Es muss nicht mehr so viel dazukommen. Das Leben darf noch reicher werden, natürlich. Aber ein Baum, der unter der Last seiner Früchte zusammenbricht, erlebt vielleicht keine weitere Ernte mehr. Und das wäre doch schade. Also lieber in Ruhe wachsen. Und den Rat von Evelyn Diemann beherzigen: »Jeder sollte sich regelmäßig die Frage stellen, ob die Leiter, die man erklimmt, noch an der richtigen Wand steht«.

In jedem Ende liegt ein neuer Anfang.

– Miguel de Unamuno –

P.S. Die Verlinkungen in diesem Blogartikel sind keine Werbung, sondern lediglich Infos, die ich gerne mit dir teilen möchte. Viel Spaß beim Stöbern!

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