Caroline Sommer | Modeberatung, die Dich alles sein lässt

In diesem Blogartikel schaue ich zurück auf mein Jahr 2021 und berichte von gescheiterten Projekten, meinen persönlichen Highlights, wichtigen Meilensteinen und neuen Chancen.

Ich hatte mir direkt zu Beginn, an Neujahr, als 2021 noch ganz frisch und jung war, ein berufliches Jahresmotto überlegt: Ich möchte mir einen Namen machen. Die Menschen da draußen, so dachte ich, sollen in Zukunft etwas mit mir verbinden, wissen, für was ich stehe, wenn sie meinen Namen hören. Ist mein vergangenes Jahr dem gerecht geworden? In Ansätzen schon, würde ich sagen. Ich habe diesen Blog gestartet, ich habe seit April einen eigenen Podcast und ich habe mich vor ein paar Wochen an das HEYDAY MAGAZINE gewandt, die tatsächlich Interesse an einer Zusammenarbeit mit mir geäußert haben, was mich natürlich mega freut.

Hast du schon in meinen Podcast reingehört? Hier geht’s zu den aktuellen Folgen : Mehr als nur Klamotten

Meine Selbständigkeit aufzubauen und mein Privatleben dabei nicht zu vergessen – das war auch im Jahr 2021 wieder meine größte Herausforderung. Eigentlich drehten sich meine Gedanken täglich um die Kunst, in Balance zu bleiben – und falls die Balance futsch ist, diese wieder herzustellen.

 

Ansonsten habe ich im Jahr 2021, wenn ich so zurückblicke, viele Entscheidungen getroffen oder musste sie treffen. So grundsätzlich brauche ich immer eine längere Vorlaufzeit, um mich zu entscheiden. Aber wenn ich mich dann entschieden habe, bleibt’s in der Regel dabei – es sei denn, es läuft alles schief.

 

So habe ich gleich zu Beginn des Jahres nach langem Zögern und Hin-und-her-Überlegen die gesetzliche Vertretung für meinen jüngsten Sohn übernommen. Er ist mit Down-Syndrom zur Welt gekommen, mittlerweile 18 Jahre alt und damit volljährig, aber letztlich nicht in der Lage, seine Angelegenheiten ohne Hilfe und Unterstützung zu regeln. Kritische Stimmen sprechen von einer Entmündigung. Ich sehe es eher so, dass ich meinen Sohn dabei begleite, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. „Du auf meiner Seite“, sagt er immer zu mir, wenn es Konflikte im Außen gibt. Und genau so sehe ich das. Ich bin auf seiner Seite, stehe an seiner Seite, gebe ihm eine Stimme, wenn er selbst nicht die richtigen Worte findet.

 

Dennoch war es ein komisches Gefühl. Natürlich war mein Sohn damit einverstanden, ich habe nicht gegen seinen Willen gehandelt, aber es bleibt doch ein großes Thema. Wie ich mich trotzdem dazu durchgerungen habe? Na ja, wie bei fast allem, was ich tue, entscheidet letztlich mein Gefühl. Er fühlt sich wohl damit und ich fühle mich im Moment auch damit am wohlsten. Und: Wir können jederzeit neu entscheiden, wenn sich einer von uns beiden nicht mehr wohl damit fühlt.

 

Rückblickend würde ich sagen, es war – neben dem Entschluss, mich zum Schutz vor COVID-19 impfen zu lassen – die weitreichendste Entscheidung im letzten Jahr.

Vielleicht nicht eine der weitreichendsten, aber eine der besten Entscheidungen des Jahres 2021 war die Teilnahme an den Erfolgsteams der Gründerinnenzentrale: In einer kleinen Gruppe von fünf Frauen haben wir uns – ein halbes Jahr hindurch – selbstorganisiert online via Zoom getroffen und uns gegenseitig auf dem Weg in eine erfolgreiche Selbständigkeit unterstützt. Mir haben diese regelmäßigen Austauschtreffen sehr geholfen, um am Ball zu bleiben, Corona hin oder her. Da bin ich übrigens extrem dankbar für die vielen technischen Möglichkeiten, die uns mittlerweile zur Verfügung stehen. Pandemie ohne WLAN und Internet? Das mag ich mir gar nicht erst vorstellen.

Auch im Jahr 2022 gibt es wieder Erfolgsteams, die ich dir nur empfehlen kann, wenn du solo-selbständig bist. Allerdings musst du dich beeilen: Die Auftaktveranstaltung findet bereits Ende Januar statt. Mehr dazu erfährst du hier

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Im Frühjahr wollte ich meinen Empowerment-Ratgeber für Frauen, der mir echt am Herzen liegt, bei verschiedenen Verlagen vorlegen – und dann hat mich doch der Mut verlassen. Seitdem schiebe ich mein Buchprojekt vor mir her, in der Hoffnung, dass es irgendwann „klick!“ macht und ich mutig genug bin, selbstbewusst und frei von Zweifel auf einen Verlag zuzugehen und mich um eine Veröffentlichung zu bemühen. 

 

Auch hier helfen mir meine Gefühle, um weiterzukommen: Wenn ich mir vorstelle, dass mein Buch unveröffentlicht in der Schublade verschwindet, weil ich einfach nicht mutig genug gewesen bin, dann macht mich das unendlich traurig. Damit mir das nicht passiert, habe ich kurzentschlossen vor ein paar Wochen eine Co-Writing-Gruppe bei meetup gegründet: Die Berliner Schreibwerkstatt. Dort treffe ich mich mit anderen Autorinnen und Autoren aus den verschiedensten Bereichen im virtuellen Raum, um gemeinsam mit ihnen zu schreiben. Einfach großartig! Ich verabrede mich quasi mit mir selbst, um an meinem Buch zu arbeiten, während ich gleichzeitig anderen die Möglichkeit gebe, ebenfalls ihr Ding zu machen. Besser könnte es für mich nicht laufen. Nach den Treffen bin ich immer richtig glücklich und beseelt, weil ich das Gefühl habe: Hej, ich bin nicht allein. Es gibt in dieser großen Stadt Berlin Menschen, die – wie ich – tiefes Glück beim Schreiben empfinden. Das habe ich nicht gewusst. Und das verbindet. Ich fühle mich verbunden, ohne diejenigen wirklich persönlich zu kennen. Wow. Diese Erfahrung ist für mich ein echtes Highlight in diesem sonst sehr ruhig verlaufenen Jahr 2021.

Wenn du mitmachen willst: hier geht’s zur Berliner Schreibwerkstatt

Tatsächlich ist eines meiner größten Learnings aus diesem Jahr, dass ich bestimmte Dinge nicht gerne allein mache. Und Schreiben gehört dazu – vor allem, wenn mein innerer Kritiker mir ständig ins Ohr flüstert, dass mein Buch eh keinen Erfolg haben wird. In diesem Fall hilft mir die Gruppe Gleichgesinnter sehr, um meine selbstkritische, innere Stimme leiser zu drehen und mein Ziel im Auge zu behalten.

 

 

Was ich auch nicht gern allein mache: Papierkram erledigen. Bei mir gibt es eigentlich immer einen Stapel ungeöffneter Briefe, in der Regel unerledigter Behörden- und Finanzkram. Erst wenn dieser Stapel droht, umzukippen, nehme ich mir die Zeit, die Briefe zu öffnen und den Kram zu erledigen. Irgendwann kam die Frage auf, was mir helfen würde, mich regelmäßiger darum zu kümmern. Und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Wenn jemand neben mir sitzt, geht‘s leichter. Aber wer soll da neben mir sitzen? Mein Mann ist zu ungeduldig und zu hibbelig – und mein Sohn hat keine Lust. Nach einem Aufruf in einer Facebook-Gruppe hat sich dann Niki bei mir gemeldet. Wir haben uns sofort gut verstanden, auch wenn ich bis heute noch nicht einmal ihren Nachnamen kenne. Ist aber auch nicht wichtig. Mittlerweile setzen wir uns regelmäßig gemeinsam an den Papierkram: Sie setzt sich an ihren, ich mich an meinen. Das funktioniert ohne großen Aufwand, denn wir treffen uns via Whereby. Das ist ein Videoconferencing Tool aus Norwegen, sehr praktisch wie ich finde, weil es ohne Installation eines Extra-Programms funktioniert. [keine Werbung] Danke an dieser Stelle, liebe Niki, für die vielen Stunden emotionalen Beistands in diesem Jahr, während ich mich um meine finanziellen und behördlichen Angelegenheiten gekümmert habe.

Wenn du Whereby auch mal für dich ausprobieren möchtest, schau hier vorbei!

Wunderbaren emotionalen Beistand habe ich auch durch Hazel Hoo Herzog erhalten. Wie es dazu kam? Das war eher ein Zufall und fing damit an, dass wir unsere Reisepläne für den Sommer schon frühzeitig coronabedingt aufs Eis gelegt hatten und deshalb den ganzen Juni, Juli und August in Berlin verbracht haben. Urlaub daheim, also Ferien à la Balkonien – das fand ich leider nur mittelmäßig erholsam. Dank Hazel habe ich dann Sei Fu entdeckt, eine Heilmethode aus Japan, die mit achtsamen Berührungen den Körper entspannt und die Regeneration anregt. Das hatte ich scheinbar nach dem zweiten, fast sechs-monatigen Lockdown dringend nötig. Was mir besonders gut daran gefallen hat, war die Art der Berührung, ein sanftes Ziehen und Lösen der Haut, bei der aber keinerlei Druck ausgeübt wird. Es ist eine besondere Form der ganzheitlichen Behandlung, finde ich, weil ja eigentlich nur die Oberfläche behandelt wird, also es werden nur minimale Impulse gesetzt über das Zupfen der Haut, aber dennoch wirkt es in der Tiefe. Selten hat mich etwas so entspannt wie Sei Fu. [keine Werbung]

Wenn du mehr über Sei Fu und die Arbeit von Hazel Hoo Herzog wissen willst, dann klicke hier.  

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Neben den vielen guten Dingen, die ich in diesem Jahr erlebt habe, sind natürlich auch Sachen passiert, die weniger gut waren. Eine meiner größten Pleiten in diesem Jahr war der millionste Versuch, italienisch zu lernen. Italienisch Online Kurs – da dachte ich, das ist meine Chance, ohne großen Aufwand endlich mein Italienisch über „come stai?“ hinauszubringen. Aber ich bin wie schon Millionen Mal zuvor am Lerntempo der Gruppe gescheitert. Ich verstehe nicht, wie andere Leute von Woche zu Woche ihre Italienischkenntnisse verbessern, während ich über Lektion 1 nicht hinauskomme. Die Vokabeln, Redewendungen, Formulierungen bleiben einfach nicht in meinem Kopf. Alles, was ich mir behalten will, purzelt in Sekunden wieder raus aus dem Gehirn, sobald ich das Lehrbuch zuklappe. Ganz klar mein ZSV des Jahres 2021.

 

*ZSV ist die Abkürzung von „zum Scheitern verurteilt“. Wer den gleichnamigen Podcast hört, weiß genau, was ich meine. Wer den Podcast nicht kennt: Meine wärmste Empfehlung! „Zum Scheitern Verurteilt“ mit Laura Larsson und Simon Dömer. [keine Werbung, nur Empfehlung.]

Magst du mal reinhören? Hier geht’s direkt zum Podcast Zum Scheitern Verurteilt.

Auch ein ziemlicher Reinfall war unser Urlaub im September. Coronabedingt sollte es in diesem Jahr Urlaub in Deutschland sein und statt Ost- oder Nordsee wollten mein Mann und ich mal die Berge ausprobieren. So sind wir nach Oberbayern gefahren in eine kleine Ferienwohnung mit Blick auf den Schliersee. Ich weiß nicht, was genau wir uns vorgestellt hatten, aber mit unseren Reisen in die Toskana hatte es rein gar nichts gemein. Es war von vorne bis hinten überhaupt nicht mein Ding. Die Leute, das Essen, die Berge – ich wollte eigentlich nichts lieber als wieder zurück nach Hause. Aber den Urlaub einfach abbrechen, dafür fehlte mir der Mut. Also habe ich mich da durchgewurschtelt und versucht, es mir so schön wie möglich zu machen, mit dem Ergebnis, dass ich mich selten so schlecht erholt gefühlt habe wie nach diesem Urlaub. Das wird mir so bald sicher nicht noch einmal passieren.

 

Für das neue Jahr wünsche ich mir, vielleicht auch wegen dieser Pleite am Schliersee, gleich zwei Erlebnisse, die mit Urlaub zu tun haben:

 

• Eine Übernachtung in einem Zimmer mit Meerblick in Ahrenshoop mit meinem Mann.

 

• Eine Tour mit Wohnwagen allein nach Schleswig-Holstein. Ohne Mann, ohne Kind, aber mit Hund.

 

Außerdem würde ich gerne im Sommer meinen 50. Geburtstag nachfeiern. Ich möchte meine Freunde gerne wiedersehen – und zwar nicht einzeln, sondern alle auf einen Haufen – mit schöner Musik, leckerem Essen an einem lauschigen Plätzchen hier in Berlin. Außerdem habe ich pandemiebedingt einige Menschen online kennengelernt, die ich noch nie live gesehen habe. Die würde ich auch zu meiner Geburtstags-Nachfeier einladen wollen, wenn sich die Lage rund um Corona bis zum Sommer entsprechend entspannt hat. Das wird hoffentlich ein rauschendes Fest!

 

Überhaupt möchte ich das Leben wieder mehr feiern! Mehr genießen. Nicht später, nicht erst, wenn dies oder das passiert ist, sondern jetzt, heute, morgen, übermorgen.

 

Ich habe dem Leben jetzt eine ganze Weile den Rücken zugedreht. So langsam wage ich wieder einen vorsichtigen Schulterblick und vielleicht gelingt es mir ja in den nächsten Wochen und Monaten, mich dem Leben wieder ganz zuzuwenden.

In der Rückschau merke ich gerade deutlich, dass 2021 zwar von vielen als Scheißjahr bezeichnet wird, es für mich persönlich aber wenig zu meckern gibt – und wenn doch, dann ist es ein Meckern auf hohem Niveau. Irgendwie habe ich es scheinbar ganz gut gebrauchen können, dass wenig möglich war und wenig passiert ist, um mich zu sammeln, zu sortieren und neu auszurichten.

Ich bin gespannt, was mir das neue Jahr bringen wird. Viel geplant ist bisher noch nicht. Silvester und Neujahr liegen bereits hinter mir und ich beginne, wie schon im Vorjahr, das neue Jahr mit einem Website-Relaunch. Neues Layout, neues Design, neue Farben, neue Fotos – ich präsentiere mein Angebot in einem neuen Gewand. Auch inhaltlich ändert sich was: Es geht wieder mehr um Mode – und darüber freue ich mich sehr!

 

Ein bisschen vermisse ich „Fräulein Theodora“, mein kleines Modeatelier, nämlich doch, merke ich, auch wenn ich heilfroh bin, dass ich in Zeiten von Corona keinen Einzelhandel am Laufen halten muss. Das wäre mir dann doch zu viel Bangen und Zittern. Gerade mit meinen Online-Angeboten bin ich corona- und ortsunabhängig und ich heiße dich herzlich willkommen, auch wenn du nicht in Berlin zuhause bist, falls du dir in Sachen Mode mal eine ganzheitliche Beratung gönnen möchtest, die lange nachwirkt und den Blick auf deine Kleidung spürbar verändern wird.

 

Auf meiner neuen Website caroline-sommer.de kannst du mehr erfahren!

Eine Antwort

  1. Oh wie einladend! Ja, die Ruhe lässt viel innere Bewegung zu, das finde ich auch.
    Das gemeinsame Schreiben und Erledigen ist eine prima Sache. Ich mag auch nicht immer gehe allein sein und manchmal wiederum muss ich allein sein, um meine Ruhe zu fühlen.
    Liebe Grüße von Bornholm, Juki

    Wenn du neugierig bist, wer sich hinter diesem Kommentar verbirgt, schau gerne hier rein:
    https://www.juki.dk/mein-jahresrueckblick-2021/

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