Selbstsicher, ruhig und gelassen – so wünsche ich mir das. Egal, wo ich bin, egal, was ich vorhabe, ich will einen glänzenden Auftritt hinlegen. Stattdessen lasse ich mich schnell nervös machen, wenn es heißt: »Du bist eingeladen!«
Souveränes Auftreten kann ich dann am besten, wenn ich es am wenigsten brauche.
Zuhause in meinen eigenen vier Wänden zum Beispiel. Da bin ich der Inbegriff von Souveränität! Da stehe ich über den Dingen, meistere selbst schwierige Situationen mit links, kann meine Belange ohne Stottern und Stammeln formulieren – hier bringt mich so schnell nichts aus dem Gleichgewicht.
Aber wie schaffe ich das, eine souveräne Frau zu sein, wenn ich da draußen in der Welt etwas rocken soll? Ein Event, ein Zusammentreffen, eine größere Veranstaltung – schwups! Da ist sie weg meine Souveränität. Von jetzt auf gleich vom Wal verschlungen wie Jona in der biblischen Geschichte.
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Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich keinen Ausweg aus diesem Dilemma suchen würde. Und siehe da: Mit jedem Jahr werde ich besser und sicherer, wenn ich irgendwo performen muss.
Wünschst du dir das auch?
Dann hier meine drei ultimativen Geheimtipps, wie ich trotz flatternder Nerven einen einigermaßen souveränen Auftritt hinlege:
(1) Grundvoraussetzungen checken
Ich frage mich schon Tage zuvor: Wie kann ich dafür sorgen, dass ich emotional möglichst stabil bleibe und mich sicher fühle.
In Gedanken gehe ich alles durch: Die Location, den Weg dorthin, die Leute, die Lautstärke, das Licht, die Eingänge und Ausgänge, die Gegebenheiten vor Ort, meine Rolle in dem Ganzen.
Wer ist mein Freund*in? An wen kann ich mich halten? Welche versteckte Nische in dem Raum könnte ich zu meinem »sicheren Ort« machen? Was wird von mir erwartet? Muss ich irgendwie abliefern, eine Rede halten, ein Spiel moderieren, für das Wohlbefinden der Gäste sorgen?
Und – ganz wichtig – was ziehe ich an? Unten drunter, oben drüber, Schuhe, Tasche, Accessoires. Aber auch welches Make-up, welche Haare, welcher Schmuck, das ganze Programm eben. Alles muss so sein, dass es mir angenehm ist. Ich bleibe zu 100% in meiner Komfortzone. Keine Experimente.
Dieses Einchecken und Pläne-machen im Voraus hilft mir schon seit Jahren sehr erfolgreich dabei, meine Befürchtungen zu drosseln und mich von Kopf bis Fuß auf das bevorstehende Happening einzustellen.
(2) »Geerdetsein« üben
Oft lasse ich mich gedanklich ablenken von den Meinungen anderer Leute auf solchen Events, vor allem was meine Person und meine Erscheinung angeht. »Mensch, wie Caroline wieder redet / lacht / guckt / aussieht« usw.
Je freier ich mich davon machen kann, was andere über mich denken (könnten), desto besser kann ich die Situation meistern.
Ich habe mich lange gefragt, wie ich ein »dickeres Fell« bekommen kann, um mir die Blicke und Kommentare anderer Leute nicht so zu Herzen zu nehmen.
Irgendwann war klar:
- Je ruhiger mein Verstand, desto klarer fühle ich, dass ich ok bin, wie ich bin.
- Je besser ich in meinem Körper verankert bin, desto größer wird mein Selbstvertrauen.
Und jetzt wird´s tricky: Diese innere Ruhe und Verankerung finde ich problemlos, wenn ich allein bin. In Gesellschaft anderer gelingt es mir eher soso lala. Manchmal funktioniert es schon gut, manchmal überhaupt nicht. Damit nicht zu hadern, ist eine große Kunst. Meine innere Kritikerin führt beim Misslingen gerne stundenlang Selbstgespräche, die vor Selbstkritik nur so triefen.
Ich weiß, das hat nichts mit der Realität zu tun. Ich weiß, es sind nur Gedanken in meinem Kopf. Und ich weiß, dass in solchen Situationen, die mich enorm herausfordern, faktisch viel Potenzial haben, um über mich hinauszuwachsen. Aber Scheitern ist eben Scheitern. Das fühlt sich im ersten Moment nie gut an.
Mittlerweile weiß ich, wie ich auch in Gesellschaft Körper und Geist zur Ruhe bringe: Ich sorge dafür, dass ich allein bin. Gehe raus an die frische Luft. Nutze die Toilettenräume, um mich zu sammeln. Laufe eine Runde um den Block. Stelle mich auf den Balkon oder die Terrasse. Alles ist gut – Hauptsache, es ist keiner da. Und dann spüre ich schon nach wenigen Minuten, wie meine Unruhe weniger wird. Mit diesem Trick 17 im Gepäck meistere ich auch große Events in der Regel mit Bravour.
(3) Kontakt aufnehmen
Wenn es mir gelingt, auf einer Veranstaltung Kontakt aufzunehmen zu jemanden, der mir sympathisch oder interessant erscheint, obwohl ich mich unsicher oder dünnhäutig fühle, dann setze ich mir innerlich ein Denkmal. Das ist für mich wie ein Tor beim Fußball, was der Mannschaft den Sieg bringt. Ehrlich wahr.
Warum mir Kontakt so schwer fällt? Aus einer tiefen Blockierung heraus, die zurückgeht in meine ersten Lebensjahre, gibt es einen Teil in mir, die sich bei Stress gegen jede Form von Nähe wehrt.
Also suche ich auf Events, die tendenziell Stress für mich bedeuten, aktiv eher selten den Kontakt oder vermeide ihn sogar. Wärme und Liebe liegen bei mir nicht gerade an der Oberfläche, wenn ich aufgeregt bin. In stressigen Situationen brauche ich Zeit, um mich dafür zu öffnen. Es passiert mir leider immer wieder, dass sich Menschen auf einer größeren Veranstaltung von mir abgewiesen oder verletzt fühlen, weil ich keine Nähe zu ihnen gesucht habe.
Im Umkehrschluss genieße ich die Momente, in denen ich positive Erfahrungen machen darf und Kontakt gut funktioniert. Meine innere Blockierung zu überwinden ist wie das Schmelzen einer Kugel Eis im Hochsommer – alles in mir wird weich. Und dann ist da ganz viel Wärme und Liebe, die mich durchströmt, weil ich plötzlich Teil des Geschehens bin, ohne flüchten zu wollen. Megaschön ist das.
Alles in allem bin ich gnädig mit mir, was den Kontakt angeht. Wenn ich nicht weich werde und mich nicht öffnen kann, dann ist es eben so. Dann stehe ich den ganzen Abend am Rand und beobachte die Leute, mache mir meine Gedanken und übe mich in Präsenz. Das ist nie verkehrt.
Stell dir vor, du betrittst einen Raum und deine Kleidung ist deine beste Begleitung: Kein Herumzippeln, kein Check im Spiegel, kein Bauch einziehen – sondern einfach Frieden und Wohlfühlen. Gerne begleite ich dabei.
So, jetzt erstmal tief durchatmen, bevor du weiterliest. Du hast gerade viel über mich und mein Seelenleben erfahren. Und vielleicht haben meine Schilderungen eine Saite in dir zum Klingen gebracht, die du gar nicht richtig auf dem Schirm hattest, weil es dir vielleicht manchmal ähnlich geht wie mir.
Falls dem so sein sollte: Herzlichen Glückwunsch! Willkommen im Club, möchte ich sagen.
Das Schöne ist: Jeder Mensch kann lernen, weniger aufgeregt zu sein, sich zu regulieren, ruhiger und souveräner zu werden in schwierigen Situationen.
Das Blöde ist: Da wartet jede Menge Arbeit auf dich.
Das Gute ist: Du bist nicht allein. Und ich begleite dich gerne ein Stück auf deinem persönlichen Weg zu mehr Souveränität.
Wenn du magst, dann melde dich gerne bei mir. Das Erstgespräch ist immer kostenlos und vollkommen unverbindlich. Ich nehme mir 20 Minuten Zeit für dich und wir schauen gemeinsam, ob ich etwas für dich tun kann, was dir weiterhilft.
Hier kannst du mich direkt anschreiben: Zum Kontaktformular
Präsent sein ist alles andere als eine Kleinigkeit. Es ist vielleicht die schwerste Arbeit der Welt. Ach, vergessen Sie ruhig das „vielleicht“. Es ist die schwerste Arbeit der Welt – zumindest das Aufrechterhalten der Präsenz. Und die wichtigste Arbeit. Wenn sie zur Präsenz gelangen – und gesunde Kinder leben die meiste Zeit in der Landschaft der Präsenz – dann wissen Sie es augenblicklich, dann fühlen Sie sich sofort zu Hause. Und da sie zu Hause sind, können Sie sich entspannen, können Sie loslassen, können Sie in Ihrem Sein ruhen, in Gewahrsein, in der Präsenz selbst, in Ihrer eigenen guten Gesellschaft.
Jon Kabat-Zinn
Danke, das fällt mir auch immer sehr schwer.