Caroline Sommer | Modeberatung, die Dich alles sein lässt

Mach es wie die Profis mit der Three Colour Rule

Die Three Colour Rule ist ein Styling-Tool, das von Modedesigner:innen und Stylist:innen gerne verwendet wird, um ein modisches Outfit zu kreieren.

 

Die Drei-Farben-Regel lässt sich leicht erklären: Wie der Name schon sagt, werden pro Outfit maximal drei Farben verwendet.

 

In diesem Blogartikel erfährst du, wie du mit der Drei-Farben-Regel ganz leicht einen harmonisch wirkenden Look kreieren kannst.

 

Stilvoll gekleidet mit der Drei-Farben-Regel: Monochrome Outfits vs. Kontrastreiche Outfits

Bei der Anwendung der Drei-Farben-Regel kann man zwischen zwei Stilrichtungen wählen: Einem monochromen oder einem kontrastreichen Styling.


Beim monochromen Outfit werden drei verschiedene Nuancen einer einzigen Farbe verwendet, während beim kontrastreichen Outfit drei komplett unterschiedliche Farben miteinander kombiniert werden.


Ich finde die Drei-Farben-Regel besonders dann hilfreich, wenn ich mir ein Outfit zusammenstellen will, das nicht überladen wirken soll. Mit starken und kontrastreichen Farben kann ich das Outfit trotzdem zum ›Hingucker‹ werden lassen – oder ich bleibe farblich bewusst ›Ton-in-Ton‹ und kombiniere nur Farben aus einer bestimmten Farbfamilie miteinander.

Kontrastreiche Farben
• Schwarz und Weiß
• Grau und Pink
• Grau und Orange
• Blau und Beige
• Blau und Orange
• Blau und Rot
• Gelb und Violett
• Pink und Grün
Farben aus einer Farbfamilie z.B. Blau
• Himmelblau
• Blassblau
• Türkisblau
• Navyblau
• Dunkelblau
• Petrolblau
• Hellblau
• Aquamarinblau
»Wirf nicht einfach alles in einen Topf!«

Vielleicht hast du es auch selbst schon mal an dir oder anderen festgestellt: Viele unterschiedliche Farben in einem Outfit sehen schnell ›zusammengewürfelt‹ aus. Wenn du dich hingegen auf drei Farben beschränkst, dann kommt sofort mehr Ruhe in den Look: Es sieht nicht nach ›zu viel‹ aus – und trotzdem wirkt es abwechslungsreich.

 

Idealerweise sollten sich alle drei Farben mehrmals im Outfit wiederfinden, z.B. Hose und Halskette haben den gleichen Farbton – oder Gürtel und Schuhe – oder Ohrringe und Socken. Dabei können natürlich verschiedene Schattierungen der einzelnen Farben zum Einsatz kommen.

Three Colour Rule Extreme: ›Minimalismus-Party‹ in deinen Kleiderschrank

Für Freunde des Minimalismus ist es durchaus möglich, den kompletten Kleiderschrank mehr oder weniger radikal auf drei Farben zu reduzieren: Wähle einfach drei deiner Lieblingsfarben und sortiere deine Kleidungsstücke nach diesen Farben – alles andere kommt weg. Auf diese Weise kannst du deinen Schrank nach der Drei-Farben-Regel umgestalten. Zukünftig sollten sich alle deine Kleidungsstücke problemlos miteinander kombinieren lassen.


Wenn du nicht ganz so streng mit dir sein willst, kannst du auch ein paar weitere Farben hinzufügen, damit dein Look ein wenig interessanter wird. Niemand zwingt dich dazu, rigoros alle anderen Farben auszusortieren, wenn du die Drei-Farben-Regel nur ab und zu nutzen möchtest.


Möglicherweise gefällt dir die Idee, deinen Kleiderschrank nach Farben zu sortieren und ganz bewusst deine Lieblingsfarben herauszufiltern. Dazu schaust du dir zuerst an, welche Farben du besonders gerne trägst. Ein Blick in den Kleiderschrank verrät dir sicher schon, welche Farben in deinen Drei-Farben-Looks nicht fehlen sollten.


Ganz nebenbei kannst du beim Sichten deines Kleiderschranks auch Farben identifizieren, bei denen du regelmäßig Schwierigkeiten hast, etwas Passendes zum Kombinieren zu finden. Möglicherweise ist es ein einzelnes gelbes Teil inmitten vieler Blau- und Grüntöne oder eine bunte Bluse, die fünf verschiedene Farben enthält.


Wenn du merkst, dass du Freude daran hast, deine Kleidung nach Farben zu sortieren, kannst du auch noch einen Schritt weitergehen und deine Garderobe danach ordnen, welche Teile du farblich gerne miteinander kombinierst. Gute Kombis hängst du dann ab sofort nach links in den Schrank, farbliche ›Außenseiter‹ nach rechts. So hast du gleich einen ganz anderen Blick auf deine Klamotten!

Schwarz oder Weiß? Find Your Basic Color!

Kennst du deine Grundfarbe? Meine Grundfarbe war lange Schwarz. Seit vielen Jahren habe ich aber tatsächlich kaum noch schwarze Kleidung im Schrank, Meine Looks baue ich nicht mehr auf Schwarz auf, sondern lieber auf den Farben Grau oder Dunkelblau.


Es lohnt sich, beim Entdecken der eigenen Grundfarbe zunächst mal einen ›analytischen‹ Blick in den Kleiderschrank zu werfen: »Wie viele schwarze, graue, beige, braune und weiße Teile besitze ich?«


Unsere Grundfarben tendieren meistens entweder zu dunklen oder hellen Tönen. Frag dich also: »Welche Töne dominieren meine Garderobe? Besteht meine Farbpalette aus viel Schwarz und Grau oder neige ich eher zu Beige und Weiß?«


Egal, für welche Grundfarbe du dich entscheidest: Es geht erstmal nur darum, ein Bewusstsein für die eigenen Vorlieben zu entwickeln. Wenn du dich nicht entscheiden kannst oder willst, dann gib zunächst ruhig allen Grundfarben gleichermaßen eine Chance. 🙂

Ein Kleiderschrank, viele Farben: Entdecke deinen Farb-Stil

Wenn du jetzt schon dabei bist, den Inhalt deines Kleiderschranks zu sichten, dann kannst du dir auch gleich mal überlegen, welche Farben du besonders gerne miteinander kombinierst: Bist du ein eher schlichter Typ, der meistens nur zwei Farben miteinander kombiniert, oder neigst du dazu, viele verschiedene Farben miteinander zu kombinieren?


Manchmal lohnt es sich, um sich einen noch besseren Überblick zu verschaffen, eine Art ›Mindmap‹ zu erstellen, in der du deine Lieblings-Farbkombinationen visualisierst. Dies kann Grau, Beige und Braun sein, aber es kann auch eine Kombination aus Rot-, Gelb- und Orangetönen sein. Überlege ganz in Ruhe für dich, welche Farbkombinationen du besonders gerne trägst.

Du hast Schwierigkeiten, Farben miteinander zu kombinieren? Hier einige Vorschläge, die du bei deinen Outfit-Kombinationen berücksichtigen kannst:

Blau, Gelb und Orange ergeben eine fröhliche Farbkombination und eignen sich für ein modernes und trendiges Outfit. Bei so viel Farbe braucht es schon etwas Mut, aber es ist einen Versuch wert.

Schwarz, Grau und Weiß sind eine zeitlose Kombination. Es gibt natürlich noch viele weitere Möglichkeiten, Schwarz und Weiß zu kombinieren. Wenn du etwas mehr Abwechslung in dein Outfit bringen möchtest, kannst du bestimmte Teile – statt in Grau – auch in einer anderen Farbe hinzufügen. Metallic lässt sich wunderbar mit Schwarz und Weiß kombinieren, um einen zurückhaltenden, aber dennoch eleganten Look zu kreieren. Gold- und Silbermetallic sind hierfür besonders gut geeignet und können in Form von Schuhen, Gürteln, Taschen oder Schmuck für eine schöne Akzentuierung sorgen.

Grün und Braun passen perfekt zusammen, da sie ein natürliches Farbschema darstellen. Beide Farben sind in der Natur häufig vorhanden. Sie eignen sich daher auch bestens für die Kombination mit anderen Erdtönen wie Beige oder Grau. Wer es lieber modern mag, fügt farbenfrohe Akzente in Gelb oder Orange hinzu.

Zu Rot und Orange passen Farben wie Gelb, Braun oder Beige. Einige andere Farbtöne wie Blassrosa, Pink, Pflaume oder Lila können ebenfalls ein schöne Farbkombi ergeben.
Von Monochrom bis Bunt – Wie viele Farben sollen es werden?

Hast du dir schon mal überlegt, wie viele und welche Farben du in deinem Schrank haben möchtest?


Bis zu meiner ersten Farbberatung mit Anfang 30 hatte ich so gut wie jede Farbe im Schrank. Nach der Farbberatung habe ich viele Teile aussortiert, die sich entweder schlecht kombinieren ließen oder nicht wirklich zu mir passten. Aber es sind auch Farben dazugekommen, die ich zuvor gar nicht so richtig auf dem Schirm hatte wie z.B. Hellblau, Flieder oder Rosa.


Wenn du dir eine deutlich spürbare Entlastung wünschst bei deiner täglichen Outfit-Suche, dann kannst du die Three Colour Rule natürlich auf deinen ganzen Schrank ausweiten. Die Drei-Farben-Regel wird normalerweise ja nur für einen bestimmten Look angewandt. Aber warum nicht alles, was man besitzt, auf drei Farben beschränken?


Nur drei Farben im Schrank zu haben, das ist speziell, keine Frage. Entscheidender Vorteil: Je weniger Farben du im Schrank hast, desto einfacher wird es, ein Outfit zu kreieren.


Du kannst natürlich auch – so wie ich – deutlich mehr als drei Farben in deinem Schrank zulassen. Zu viel Dogmatismus ist für meinen Geschmack eh nicht gesund. Also mach dich nicht verrückt mit der Idee, die Drei-Farben-Regel konsequent in deinem Kleiderschrank zu etablieren und behalte immer im Hinterkopf: »Mein Schrank. Meine Regeln.«


Was du aber auf jeden Fall tun kannst beim Aussortieren und Umgestalten deines Kleiderschranks, wenn es um die Farben geht: Halte eine räumliche Nähe zwischen den Farben, die du gerne miteinander kombinierst. Das erspart dir Zeit und Nerven, wenn es mal schnell gehen muss. Und wenn du Ordnung und System liebst, dann kannst du auch ganz bewusst eine Seite des Schranks für deine Grundfarben nutzen und die andere Seite für knalligere Farben.

Wohin mit den gemusterten Teilen?
Wahrscheinlich wirst du nicht nur einfarbige Kleidungsstücke in deinem Schrank haben. Wenn du gemusterte Teile hast, kannst du sie entweder bei der Farbe einordnen, die darin dominiert, oder du schaffst dir eine spezielle Ecke im Schrank für alle gemusterten Teile. Allerdings sollte der Anteil an gemusterten Kleidungsstücken an deinem Gesamtschrankinhalt nicht mehr als ein Viertel ausmachen. Sonst kann es sehr schwierig werden, passende Outfits zusammenzustellen.
Dress to Impress: Die Drei-Farben-Regel beim Einkaufen beachten
Vielleicht hast du jetzt tatsächlich gerade deinen Kleiderschrank aufgeräumt und ausgemistet oder du möchtest deine Garderobe generell minimalistischer halten. Dann lohnt es sich auf jeden Fall, beim Shoppen in Zukunft darauf zu achten, Teile nur dann zu kaufen, wenn sie deinem neuen Farbkonzept entsprechen.
Einfach und schnell: Mit der Drei-Farben-Regel zum passenden Outfit

Die Drei-Farben-Regel sorgt auf gewisse Weise automatisch dafür, dass der Look schlicht und zeitlos wirkt. Wie bereits gesagt, die Umsetzung ist ganz einfach: Du wählst vorab drei Farben, die gut zusammen harmonieren, am besten eine neutrale Grundfarbe (Grau) und zwei Akzentfarben (Rosa + Beere), oder zwei Grundfarben (Blau + Grau) und nur eine Akzentfarbe (Beere).


Gerade wenn es mal schnell gehen muss, kann man sich prima mit der Drei-Farben-Regel behelfen. Indem man nicht mehr als drei Farben miteinander kombiniert, erhält man ohne großen Aufwand einen Look, der ›harmonisch‹ wirkt. Man gerät nicht so schnell in ein ›Farb-Desaster‹ und gerade unter Druck oder in Eile ist die Drei-Farben-Regel superpraktisch.


Wenn es nicht so dein Ding ist, auf viele Farbtöne zu verzichten, dann kannst du die Drei-Farben-Regel immer dann anwenden, wenn dir danach ist.

Drei Farben sind mehr als genug: Warum du die Drei-Farben-Regel ausprobieren solltest

Ein einfarbiges Outfit kann schnell nach Uniform (Feuerwehrleute) oder Berufskleidung (Krankenhausangestellte) aussehen. Zwei Farben wirken manchmal zu gewollt. Mit drei Farben lässt sich in der Regel sehr schnell ein harmonisch wirkendes Outfit zusammenstellen. Vier Farben können interessant wirken, aber wenn du nicht aufpasst, kann es auch unruhig oder unharmonisch aussehen. Ich empfehle daher, dass du die vierte Farbe – wenn überhaupt – nur als kleinen Farbklecks einsetzen solltest.


Egal ob du nur eine Farbe, zwei Farben, drei Farben, vier oder mehr als vier Farben tragen möchtest – es ist wichtig, dass du ein Outfit findest, das zu dir passt.

Wenn es dir schwerfällt, Farben zu wählen, die deinem Teint besonders schmeicheln oder du dich fragst, ob dir Rosé oder Pink besser steht, dann unterstütze ich dich gerne auf deiner Reise:

2 Antworten

  1. Vielen lieben Dank für diesen tollen Artikel! Irgendwie war mir durchaus klar, dass man sich die tägliche Suche nach ein paar passenden Teilen auch vereinfachen könnte – aber so, wie du es geschrieben hast, klingt es super einfach. Vielen Dank!

    1. Gern geschehen! Ich freue mich, dass du es ganz einfach nachvollziehen konntest und dass dir mein Artikel gefällt. Vielen Dank für Deine netten Worte!

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