Caroline Sommer | Modeberatung, die Dich alles sein lässt

Ein veganer Kleiderschrank ist frei von jeder Art von tierischen Bestandteilen. Das fängt schon beim Kleiderschrank selbst an, denn auch Möbel können vegan sein. Ich persönlich liebe robuste Schränke aus Massivholz, unbehandelt oder geölt – da habe ich schon beim Anblick meine Freude! Leider müssen wir uns als Konsument*innen oft noch sehr genau erkundigen, ob ein Möbelstück tatsächlich frei ist von tierischen Bestandteilen wie Schellack oder Bienenwachs. Aber die Mühe lohnt sich allemal, finde ich.

Und bei der Kleidung ist es nicht viel anders, denn auch hier ist es nicht immer leicht, als Konsument*in zu erkennen, ob die Kleidung tatsächlich vegan ist.

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Was genau bedeutet vegane Mode?

Alles, was frei ist von jeglichen Materialien tierischen Ursprungs, ist vegan. Bei »Materialien tierischen Ursprungs« denken viele Leute spontan an Leder oder Pelz. Aber auch Seide, Kaschmir und Daunenfedern sind tierische Produkte.

In den meisten Supermärkten finden wir heute eine Ecke, wo vegane Lebensmittel zum Kauf angeboten werden. So einfach ist es bei der Kleidung leider (noch) nicht. In der Textilindustrie gibt es so viele Umwege – und Auswege – innerhalb der Produktionskette, dass wir als Endverbraucher*innen echt Schwierigkeiten haben, sicherzustellen, dass die Kleidung garantiert zu 100% vegan ist.

Meine 3 Tipps für den Neukauf von veganer Kleidung

1 – Überprüfe das Etikett und checke das Material

 

Unbekannte Bezeichnungen lassen sich am besten mit einer kurzen Internetrecherche überprüfen.

 

Viele synthetische Gewebe sind vegan. Das ist schön, aber gleichzeitig auch problematisch: Alle synthetischen Kunstfasern verursachen Mikroplastik. Bei jedem Waschgang gelangen kleine Partikel, die sich beim Waschen herauslösen, ins Abwasser. Insofern bin ich schon seit Jahren kein Freund mehr von Synthetik-Fasern und verzichte bewusst darauf – so gut es eben geht.

2 – Untersuche das Kleidungsstück auf eigene Faust

 

Gerade an Ziergegenständen wie Knöpfen oder Aufnähern können sich tierische Materialien verstecken. Ein Knopf aus Perlmutt oder Horn ist nicht vegan. Ein Aufnäher aus Leder ist nicht vegan. Ein Unterkragen, der mit Wollfilz verstärkt wurde, ist nicht vegan usw. Um solche versteckten Details herauszufinden, musst du vielleicht sogar das Modelabel angeschrieben und gezielt nachfragen.

3 – Mache dich mit den Kennzeichnungsvorschriften vertraut


Seit Ende 2011 gilt in Deutschland und Europa die EU-Textilkennzeichnungs-Verordnung. Damit sollen Verbraucher besser darüber informiert werden, aus welchen Materialien Textilerzeugnisse bestehen. Seitdem muss man bei Textilerzeugnissen, die nichttextile Teile tierischen Ursprungs enthalten, einen besonderen Hinweis angeben. Dieser besondere Hinweis lautet »Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs«. Aber Achtung! Diese Vorschrift gilt nur für Textilerzeugnisse, die zumindest zu 80 % aus Textilfasern bestehen. Und außerhalb der EU gelten wieder ganz andere Gesetze und Vorschriften…


“Wir alle können etwas dafür tun, dass die Modeindustrie endlich fair und nachhaltig wird.”

 Verena Schmitt – Referentin für Ökolandbau und Verbraucherschutz

Mein Fazit

Im Gespräch mit anderen merke ich, dass immer noch viele Leute denken, vegane Kleidung sei langweilig oder nicht modisch genug – aber das ist weit gefehlt! Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an veganer Kleidung, die nicht nur ethisch und nachhaltig ist, sondern auch gut aussieht.

Vegane Kleidung, die aus Bio-Baumwolle, Hanf oder Bambus hergestellt wird, ist genauso weich und angenehm zu tragen wie herkömmliche Kleidung, hat aber einen viel geringeren ökologischen Fußabdruck. Außerdem wird vegane Kleidung ohne Tierleid hergestellt, da auf Leder, Wolle oder andere tierischen Produkte verzichtet wird.

 

Wenn du also auf vegane Kleidung umsteigst, beteiligst du dich als Endverbraucher automatisch an einem wichtigen Schritt, um die Umwelt zu schützen und das Tierleiden zu verringern. Und dazu kann man doch eigentlich nur ›Ja‹ sagen, oder?!

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